Friedfische stehen oft im Schatten ihrer räuberischen Verwandten, aber sie spielen eine ebenso wichtige Rolle in unseren Gewässern. Sie faszinieren Angler und Naturfreunde gleichermaßen durch ihre Vielfalt, ihr Verhalten und ihre Bedeutung für das Ökosystem. In diesem Beitrag nehmen wir dich mit auf eine spannende Entdeckungsreise in die Welt der Friedfische und geben dir wertvolle Tipps für nachhaltiges und erfolgreiches Angeln.
Was sind Friedfische?
Friedfische, auch Weißfische genannt, sind Fischarten, die sich größtenteils von Pflanzen, Algen oder kleinen Insekten und Plankton ernähren. Im Gegensatz zu Raubfischen jagen sie keine Tiere und haben keine ausgeprägten, scharfen Zähne. Zu den bekanntesten Friedfischen zählen unter anderem:
1. Karpfen (Cyprinus carpio)
2. Rotauge (Rutilus rutilus)
3. Brasse/Brachse (Abramis brama)
4. Schleie (Tinca tinca)
5. Barbe (Barbus barbus)
6. Rotfeder (Scardinius erythrophthalmus)
Die Bedeutung der Friedfische für das Ökosystem
Friedfische sind nicht nur eine Quelle der Freude für Angler, sondern spielen auch eine essenzielle Rolle im Ökosystem:
- Nahrungskette: Sie dienen als wichtige Nahrungsquelle für Raubfische und Wasservögel.
- Algenkontrolle: Durch ihre Ernährung tragen sie zur Kontrolle von Algenwachstum bei und helfen, das Gleichgewicht im Wasser aufrechtzuerhalten.
- Wasserqualität: Ihre Fressgewohnheiten unterstützen die biologische Reinigung der Gewässer, indem sie organisches Material filtern und verwerten.
Die bekanntesten Friedfischarten im Detail
Karpfen (Cyprinus carpio)
Der Karpfen ist eine der beliebtesten Friedfischarten in Europa und Asien. Karpfen können beeindruckende Größen erreichen und werden oft gezielt gezüchtet. Sie bevorzugen warme, stehende oder langsam fließende Gewässer mit weichem Grund und viel Pflanzenwuchs.
Rotauge (Rutilus rutilus)
Diese kleinen, silbrig glänzenden Fische sind in nahezu allen stehenden und langsam fließenden Gewässern Europas zu finden. Sie sind sehr anpassungsfähig und kommen sowohl in klaren als auch in trüben Gewässern vor.
Brasse/Brachse (Abramis brama)
Brassen erkennt man leicht an ihrem hohen, seitlich abgeflachten Körper. Sie sind gerne in wärmeren und langsam fließenden oder stehenden Gewässern anzutreffen und bewegen sich oft in Schwärmen.
Schleie (Tinca tinca)
Die Schleie ist ein sehr robust und hartnäckiger Fisch, der es liebt, sich im Schlamm zu vergraben. Sie bevorzugt vegetationsreiche Stillgewässer und zieht daher langsam fließende Gewässer vor.
Barbe (Barbus barbus)
Barben sind elegante Fische mit langgestreckten, stromlinienförmigen Körpern und langen Barteln am Maul. Sie kommen vor allem in klaren, sauerstoffreichen Fließgewässern vor.
Rotfeder (Scardinius erythrophthalmus)
Rotfedern unterscheiden sich von Plötzen vor allem durch ihre rötlichen Flossen und Augen sowie eine stärkere Seitenlinie. Sie bevorzugen stehende oder langsam fließende Gewässer mit starker Vegetation.
Tipps zum Angeln auf Friedfische
Um erfolgreich Friedfische zu angeln, gibt es einige grundlegende Tipps und Techniken, die du anwenden kannst:
Die richtige Ausrüstung
Für das Angeln auf Friedfische benötigst du eine feine Angelrute, eine sensible Pose und passende Futterkörbe oder Vorfächer. Leichte bis mittlere Teleskop- oder Steckruten sind ideal, und die Verwendung von feinem Monofilament-Angelschnur wird empfohlen.
Köder und Futter
Friedfische lassen sich besonders gut mit Naturködern wie Maden, Würmern, Mais, Teig oder speziellen Fertigfuttern anlocken. Die richtige Futterstrategie ist entscheidend: Streue kleine Portionen Futter regelmäßig aus, um die Fische anzulocken und am Platz zu halten.
Der richtige Angelplatz
Wähle Stellen mit viel Wasserpflanzen und am Rand von Flachwasserzonen. Friedfische halten sich gerne in der Nähe von Unterständen wie Bäumen oder Seerosenfeldern auf. Frühmorgens und spätnachmittags sind die besten Zeiten für das Angeln auf Friedfische.
Geduld und Ruhe
Friedfische sind oft sehr vorsichtig. Bewege dich leise und vermeide plötzliche Bewegungen oder Geräusche, um die Fische nicht zu verschrecken. Warte geduldig auf den Biss und setzen den Anhieb erst, wenn der Fisch den Köder sicher aufgenommen hat.
Nachhaltigkeit beim Angeln
Es ist wichtig, schonend mit den gefangenen Fischen umzugehen und sie nach dem Fang möglichst sanft wieder in ihr natürliches Umfeld zurückzusetzen. Verwende barbless Haken, wenn möglich, und setze auf nachhaltige Fangmethoden.
Fazit
Friedfische mögen weniger spektakulär erscheinen als ihre räuberischen Verwandten, aber sie bieten ein ebenso spannendes und lohnendes Angelerlebnis. Sie sind faszinierend in ihrer Vielfalt und spielen eine entscheidende Rolle in unseren Gewässern. Mit den richtigen Techniken und ein wenig Geduld kannst auch du erfolgreich auf Friedfische angeln und zu einem besseren Verständnis dieser wunderbaren Kreaturen beitragen.
Also schnapp dir deine Angelrute und mach dich auf den Weg zu deinem nächsten Angelabenteuer – die Welt der Friedfische wartet darauf, von dir entdeckt zu werden!