Schleie  - das "Herdentier"

Schleie - das "Herdentier"

Karpfenfische

Die Schleie (Tinca tinca) gehört zur Familie der Karpfenfische und bewohnt stehende und langsam fließende Gewässer, insbesondere Teiche, Seen und langsam fließende Flüsse. Sie ist in weiten Teilen Europas verbreitet und wird aufgrund ihres schmackhaften Fleisches und ihres kämpferischen Verhaltens gerne von Anglern gefangen.

Laichgebiet
flache, warme und überschwemmte Bereiche
Geschlechtsreife
2 -3 Jahren
Lebenserwartung
10 - 15 Jahren
Erlaubte Länge
25 - 40 cm
Gewicht
bis zu 2 kg
Schonzeit
April - Juni

Fortpflanzung, Lebensraum und Lebensweise

Fortpflanzung :

Die Schleie (Tinca tinca) ist ein sogenannter Substratlaicher, d.h. die Eier werden auf dem Gewässergrund abgelegt. Die Fortpflanzung der Schleie findet normalerweise zwischen Mai und Juli statt, wenn das Wasser auf eine Temperatur von etwa 15-18°C angewärmt ist. Die Männchen beginnen dann mit dem Bau von Nestern, die aus Pflanzenmaterial und Schlamm bestehen und in flachen Gewässerzonen oder an den Ufern angelegt werden. Die Nester können eine Größe von bis zu einem halben Meter erreichen und mehrere hundert Eier enthalten.

Die Weibchen werden durch das Balzverhalten der Männchen angelockt und legen ihre Eier dann in den Nestern ab. Die Männchen befruchten die Eier, indem sie über den Laich schwimmen und dabei ihre Milch abgeben. Nach der Befruchtung haften die Eier am Substrat und werden von den Männchen verteidigt und belüftet. Die Larven schlüpfen nach 4-7 Tagen aus den Eiern und werden von den Männchen weiterhin betreut, bis sie nach etwa einer Woche selbständig schwimmen und Nahrung aufnehmen können.

Die Fortpflanzung der Schleie hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie zum Beispiel der Wassertemperatur, dem Wasserstand und der Verfügbarkeit von geeigneten Laichplätzen. Insgesamt ist die Fortpflanzung der Schleie ein wichtiges Ereignis für die Art, da sie für die Erhaltung der Population und damit für die ökologische Gesundheit der Gewässer von großer Bedeutung ist.

Lebensraum:

Die Schleie (Tinca tinca) ist in Europa weit verbreitet und besiedelt eine Vielzahl von Gewässern, darunter Flüsse, Seen, Teiche und Kanäle. Sie bevorzugt stehende oder langsam fließende Gewässer mit schlammigem oder sandigem Boden und einer guten Unterwasservegetation. Die Schleie ist eine relativ anspruchslose Art, was ihre Lebensraumanforderungen angeht, und kann in Gewässern mit unterschiedlichen Nährstoffgehalten und Sauerstoffwerten überleben.

Im Laufe der Evolution hat die Schleie sich an verschiedene Umweltbedingungen angepasst. Sie ist in der Lage, extreme Temperaturen zu tolerieren und kann in Gewässern überleben, die zeitweise austrocknen. Die Schleie ist auch in der Lage, sich an veränderte Umweltbedingungen anzupassen, wie zum Beispiel an veränderte Wasserqualität oder an den Verlust von Lebensräumen aufgrund von menschlichen Aktivitäten.

Die Schleie spielt eine wichtige Rolle im Ökosystem von Gewässern. Sie ernährt sich von verschiedenen Pflanzen- und Tierarten, wie zum Beispiel Insektenlarven, Krebstieren, Schnecken und Wasserpflanzen. Gleichzeitig dient sie als wichtige Nahrungsquelle für Raubfische wie Hechte und Zander. Der Erhalt der Lebensräume der Schleie und anderer Fischarten ist daher von großer Bedeutung für den Erhalt der Biodiversität und die ökologische Gesundheit von Gewässern.

Lebensweise:

Die Schleie ist ein eher geselliger Fisch und lebt in der Regel in Gruppen. Sie ist tagsüber aktiv und ruht nachts in flachen Gewässerbereichen. Schleien sind in der Regel keine Wanderfische und bleiben in der Nähe ihres Heimatgewässers. Sie sind auch sehr anpassungsfähig und können unter verschiedenen Umweltbedingungen überleben. Schleien haben ein ausgeprägtes Sozialverhalten und können in Gefangenschaft sogar zahm werden. 

Insgesamt ist die Schleie eine faszinierende und wichtige Art in der aquatischen Ökologie Europas.

Kennzeichen und Nahrung

Kennzeichen und Besonderheiten:

Die Schleie (Tinca tinca) hat einen langgestreckten, stämmigen Körper mit einem abgeflachten Kopf und einem großen Maul, das auf der Unterseite der Schnauze sitzt. Die Färbung der Schleie variiert von grau bis bräunlich-grün mit einem goldenen Glanz auf den Schuppen und den Flossen. Die Bauchseite ist heller und kann weißlich sein. Ein charakteristisches Merkmal der Schleie sind die Bartfäden, die unterhalb des Mauls sitzen und ihr helfen, Nahrung aufzuspüren. Die Schuppen der Schleie sind relativ groß und können einen Durchmesser von bis zu 8 mm haben.

Die Schleie hat eine maximale Länge von etwa 60 cm und ein Gewicht von bis zu 7 kg. Das Durchschnittsgewicht beträgt jedoch meist zwischen 1 und 2 kg. Männliche Schleien können von weiblichen Schleien durch ihre deutlich größeren Schuppen unterschieden werden, die in einer Reihe entlang der Seitenlinie angeordnet sind. Bei der Fortpflanzung färben sich die Männchen zudem oft rötlich und entwickeln Laichauplatz-Warzen auf dem Kopf.

Nahrung:

Die Schleie ist ein Allesfresser und frisst eine Vielzahl von Nahrungsmitteln, einschließlich Insekten, Würmern, Schnecken, Muscheln, Krebstieren, Wasserpflanzen und kleinen Fischen. Besonders gerne fressen sie Schnecken und Weichtiere, da diese eine gute Proteinquelle darstellen.

Sie ernähren sich hauptsächlich von Nahrung, die am oder im Boden zu finden ist, und nutzen dabei ihre Bartfäden, um Nahrungspartikel aufzuspüren.

Anglerinformationen

Die Schleie hat ein festes, weißes Fleisch mit einem milden, leicht süßlichen Geschmack. Es ist beliebt als Speisefisch und kann gebraten, gedünstet oder gegrillt werden. Die beste Zeit, um Schleien zu fangen, ist im Frühjahr und im Sommer, wenn das Wasser wärmer ist und sie aktiver sind. Die Schleie ist eine beliebte Beute bei Anglern, insbesondere in Europa, und wird häufig in Binnengewässern gefangen.

Köder:

Die Schleie ist ein Allesfresser und kann mit einer Vielzahl von Ködern gefangen werden. Zu den beliebtesten Ködern zählen Würmer, Mais, Teig, Maden, Schnecken, Muscheln und kleine Fische. Es kann auch helfen, den Köder am Boden zu platzieren, da Schleien gerne am oder im Boden nach Nahrung suchen. Einige Angler verwenden auch spezielle Schleienköder, die speziell für diesen Fisch entwickelt wurden. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass die Fangtechnik und der Köder je nach Jahreszeit und Witterungsbedingungen variieren können.

Fangmethoden und Wissenswertes:

Die Schleie ist ein beliebter Speisefisch und wird oft von Anglern gefangen. Es gibt verschiedene Methoden, um Schleien zu fangen, und die beste Methode hängt von den Bedingungen ab. Eine häufig verwendete Methode ist das Grundangeln mit einem Schwimmer. Hierbei wird der Köder auf dem Boden platziert und ein Schwimmer wird auf die Wasseroberfläche gesetzt, um anzuzeigen, wann ein Fisch anbeißt. Eine andere beliebte Methode ist das Feederangeln, bei dem der Köder in einem Futterkorb platziert wird, der den Fisch anlockt. Diese Methode erfordert normalerweise eine spezielle Feederangel und Technik.

Die Schleie kann auch mit der Pose gefangen werden, indem der Köder in verschiedenen Tiefen platziert wird, um den Fisch zu locken. Eine weitere Möglichkeit ist das Spinnfischen, bei dem ein Köder ausgeworfen wird, um den Fisch zu locken. Es ist wichtig, dass der Köder richtig platziert wird, um den besten Erfolg zu erzielen.