Aitel/Döbel  – Der anpassungsfähige Allesfresser

Aitel/Döbel – Der anpassungsfähige Allesfresser

Karpfenfische

Der Aitel, auch Döbel genannt, gehört zur Familie der Karpfenfische und ist als anpassungsfähiger Allesfresser bekannt. Die lateinische Bezeichnung des Fisches ist „Squalius cephalus“.

Laichgebiet
Grob kiesige Untergründe
Geschlechtsreife
2 - 4 Jahre
Lebenserwartung
15 und 20 Jahren
Erlaubte Länge
25 - 70 cm
Gewicht
bis zu 5 kg
Schonzeit
März - Mai

Fortpflanzung, Lebensraum und Lebensweise

Fortpflanzung mit klebrigen Eiern:

Im Alter von 2 bis 4 Jahren werden Aiteln geschlechtsreif. Zur Paarung suchen sie ein Gewässer mit grob kiesigem Untergrund auf. Schlammige Untergründe werden vermieden, weil es zu einem Ausbleiben des Schlupfvorgangs der Larven kommen könnte. Des Weiteren bevorzugt diese Fischart zum Laichen schnell fließendes, sauerstoffreiches Wasser. All diese Faktoren sollen einen möglichst erfolgreichen Schlupf gewährleisten.

Die Weibchen legen beim Paarungsvorgang bis zu 150.000 klebrige Eier ab. Diese werden durch ihre Konsistenz an Wasserpflanzen, Wurzeln und Steinen befestigt. Anschließend befruchtet der Milchner diese. Paarungsreife Männchen erkennt der geschulte Angler an einem sogenannten „körnigen Laichauschlag“ auf dem Kopf der Aitel.

Nach dem Schlupf leben die Frischgeschlüpften in einem Schwarm, welcher sich bevorzugt in Ufernähe aufhält.

Lebensraum:

Der Aitel ist ein Süßwasserfisch und lebt in Fließgewässer mit starker Strömung. Sein Hauptlebensraum ist in der Äschen- und Barbenregion. Selten kann man ihn auch in der Brassenregion antreffen. Neben Flüssen und Bächen haben sich auch im Mündungsbereich anderer Gewässer Populationen niedergelassen.

In beinahe ganz Europa ist diese Fischart vertreten; eine Ausnahme bilden die nördlichen skandinavischen Länder, sowie Schottland.

Lebensweise:

Zu Beginn ihres Lebens sind Döbel Schwarmfische. Sie halten sich gemeinsam in Ufernähe an der Wasseroberfläche auf und ernähren sich überwiegend von Treibnahrung. Im weiteren Lebensverlauf nimmt ihre Gruppengröße immer weiter ab und sie beginnen sich in Kleingruppen von etwa 10 Fischen aufzuteilen.

Ältere Fische bevorzugen es im Strömungsschatten zu leben und sind häufiger hinter größeren Steinen, an Verästelungen von Wurzeln und unter Brücken zu finden. Verschmutztes Gewässer setzt ihm stark zu und er gilt daher auch als Indikator für die Wasserqualität seines Lebensraumes.

Als Friedfisch geboren, ändert sich der Charakter des Aitels immer mehr zu dem eines Raubfisches. Sein Jagdcharakter geht sogar so weit, dass selbst Wasserratten zu seiner Beute werden können. Er steht im Verruf, anderen Fischpopulationen zu schaden, weil er deren Jungfische und Laich verspeist.

Kennzeichen und Nahrung

Kennzeichen und Besonderheiten:

Der Döbel hat einen spindelförmigen, kräftigen Körperbau und ist im Querschnitt rundlich.

Seine Schuppenfärbung ist silbrig bis goldig, während der Rücken leicht dunkelbräunlich bis braun-oliv getönt ist. An der Bauchseite ist die Färbung weißlich bis gelblich. Die netzartige Zeichnung des Schuppenkleides ergibt sich aus den großen, dunkel umrandeten Schuppen.

Ein großer Kopf mit platter Schnauze, endständigem Maul, sowie tiefer Mundspalte sind charakteristisch für ihn. Im Maul befindet sich anstelle von Zähnen eine Hornschneide.

Die konvexe (nach außen gewölbte) Afterflosse erscheint im gespreizten Zustand. Sie hat eine rötliche Färbung.

Schnell kann der Aitel mit dem Hasel verwechselt werden. Dabei hat der Döbel größere Schuppen und eine endständige Mundspalte. Auch an der Form der Afterflosse lassen sich beide Fischarten gut voneinander unterscheiden.


Nahrung:

Aitel sind wahre Allesfresser und können sich gut mit der Nahrung ihrer Umgebung arrangieren. Selbst heruntergefallene Obstsorten, welche im Wasser gelandet sind, stellen eine nahrhafte Abwechslung in ihrem Speiseplan dar.

Während sich die Jungfische von Larven, Nymphen und Treibnahrung ernähren, greifen die älteren Fische auf fast alles zurück, was sie als potenzielle Nahrung finden können. Würmer, kleine Fische, Amphibien und einige Pflanzenarten geben einen kleinen Auszug aus ihrem Speiseplan wieder. Selbst Käsewürfel an der Rute eines Anglers werden als schmackhafter Leckerbissen akzeptiert.

Anglerinformationen

Döbel sind scheue Fische mit einem ausgeprägten Hörvermögen. Die besten Erfolgschancen haben Sie daher beim Angeln an ruhigen, verlassenen Angelstellen.

Köder:

Als Köder eignen sich unter anderem Würmer, Mini-Wobbler, Käsewürfel, Mais, Brot und Leber. Es darf gerne einfach sein, weil diese Fischart beim Essen nicht zu den wählerischen Sorten gehört. Selbst mit einem übrig gebliebenen Stück Obst von Ihrer Zwischenmahlzeit können Sie Angelerfolge erzielen.


Fangmethoden und Wissenswertes:

Zum Angeln auf Aitelfische ist es empfehlenswert auf abgelegene Angelorte zurückzugreifen. Das sehr gute Hörvermögen der Fische lässt sie schnell vorsichtig werden, wenn sich die Umgebungsgeräusche verändern.

Oft lassen sich in der Nähe von Bacheinläufen, sowie unter Geäst und in der Nähe von überhängenden Sträuchern bessere Fangquoten erzielen. Dies hängt damit zusammen, dass sich die Fische dort auf der Suche nach leckeren Insekten befinden, welche ins Wasser fallen können.

Von Frühling bis Herbst lassen sich gute Fangergebnisse mit Spinnangeln und Posenangeln erzielen. Die Sommermonate eignen sich gut zum Fliegenangeln, da sich die Fische vermehrt an der Wasseroberfläche aufhalten. Im Winter ist es eher schwierig, Döbels zu angeln. Mancher Angler hat jedoch kleine Erfolge, indem er in der kalten Jahreszeit auf die Grundmontage zurückgreift.