Giebel – bartelloser Karpfenfisch

Giebel – bartelloser Karpfenfisch

Karpfenfische

Der Giebel wurde von Teichgewässern aus Ostasien und Sibirien in die unsrigen eingeschleppt und bewohnt überwiegend langsame bis stehende Gewässer. Seine Umweltansprüche sind dabei eher gering.

Laichgebiet
An Wasserpflanzen
Geschlechtsreife
Mit 2 bis 3 Jahren
Lebenserwartung
Bis zu 15 Jahre
Erlaubte Länge
15 - 60 cm
Gewicht
bis zu 3 kg
Schonzeit
Mai

Fortpflanzung, Lebensraum und Lebensweise

Fortpflanzung:

Im Alter von zwei bis drei Jahren werden Giebel geschlechtsreif. Im Gegensatz zu anderen Fischarten benötigen die Weibchen für die Fortpflanzung nicht unbedingt Männchen ihrer eigenen Art. Die sogenannte Gynogenese ermöglicht es den Weibchen die Eier von anderen Cyprinidenarten induzieren zu lassen.

Während der Paarungszeit gibt das Weibchen zwischen 160.000 und 380.000 Eier klebrige Eier an Wasserpflanzen ab. Dies geschieht portionsweise. Sollte es zu einer Befruchtung durch Gynogenese kommen, so entwickeln sich in den Eiern ausschließlich weibliche Jungtiere. Die Erbinformationen des Milchners werden nicht auf die Jungtiere übertragen. Lediglich bei einer gleichartigen Paarung können männliche Jungtiere entstehen. Dadurch gibt es in manchen Lebensräumen ausschließlich Giebel Weibchen.

Nach zwei bis vier Tage schlüpfen die ca. 5 mm kleinen Larven.

Lebensraum:

Der Ursprung dieses Brack- und Süßwasserfischs liegt im östlichen Asien und Sibirien. Er wurde in unsere heimischen Gewässer eingeschleppt und bevölkert nahezu flächendeckend Mittel- und Osteuropa. Seine Population nimmt auch in Südeuropa immer weiter zu.

An seinen Lebensraum stellt die Fischart kaum Ansprüche. Sowohl schlammiger Grund, als auch Grund mit üppigem Wachstum stellen für ihn gleichermaßen einen geeigneten Lebensraum dar. Selbst unreinlichstes Wasser, wie in Moorgegenden, macht ihm nichts aus. Sie bevorzugen langsam fließendes bis stehendes Gewässer und einen hohen Nährstoffgehalt.

Lebensweise:

Giebel leben als Friedfisch in Fischschwärmen.

Kennzeichen und Nahrung

Kennzeichen und Besonderheiten:

Sein Körperbau ist gestreckt und der Rücken ist mehr oder weniger hochrückig. Seitlich ist er stark abgeflacht und er weist eine gerade Einbuchtung an der Oberkante seiner Rückenflosse auf. Auch seine Schwanzflosse ist deutlich eingebuchtet und seine Afterflosse wirkt kurz. Seine Mundspalte ist endständig und er besitzt keine Barteln. Im Kiefer sind keine Zähne vorhanden. Stattdessen besitzt er kräftige Schlundzähne.

Zwischen 27 und 32 große Schuppen bilden sein Schuppenkleid. Die Seitenlinie ist dabei vollständig ausgebildet. Die Rückenschuppen sind dunkelgrau bis braungrau gefärbt. Richtung Bauch wird seine Färbung immer heller. An den Körperflanken schimmern die Schuppen silbrig und sein Bauch ist gelblich.

Seine Schwanzwurzel besitzt keine Flecken und die Flossen zeigen keine Rotfärbung. Dieses Wissen erleichtert das Abgrenzen von anderen, ähnlich aussehenden Fischarten. Ein weiteres Unterscheidungsmerkmal ist die Farbe des Bauchfells bei geöffneter Leibeshöhle toter Giebel. Sein Bauchfell ist schwarz pigmentierte und glänzt in seltenen Fällen silbrig. Karauschen hingegen hätten beispielsweise durchsichtiges Bauchfell.

Nahrung:

Als Friedfisch ernährt er sich hauptsächlich von Bodentieren, wie Würmern, Schnecken, Krebse und Insektenlarven. Aber auch Plankton und Pflanzen stehen auf seiner Nahrungsliste ganz weit oben.

Anglerinformationen

Die Fischart ist bei Anglern sehr beliebt. Oft werden die Giebelfänge als Köderfische genutzt.

Köder:

Sie können Lebendköder, wie Maden und Würmer nutzen. Auch Teig wird von der Fischart als Köder akzeptiert. Hierbei ist jedoch darauf zu achten, dass der Geschmack des Teiges je nach Außentemperatur angepasst werden muss. An warmen Tagen kommen beim Giebel süße Teigstücke gut an, während an kalten Tagen würzige bis fische Teigklumpen bevorzugt werden.

Fangmethoden und Wissenswertes:

Zum Angeln auf diese Fischart eignet sich die Methode des Posenangelns. Hierbei können Sie Stippe, Winkelpicker oder Stiftpose nutzen. Da es sich um eine bodennahe Fischart handelt, bietet es sich an auf Grundmontage zu angeln.

Als besonders profitable Angelzeiten haben sich die Morgen- und Abendstunden herauskristallisiert. Die Hauptfangzeit erstreckt sich in der Regel von Mai bis September. Suchen Sie bevorzugterweise Seerosenfelder oder Kraut- und Schilfkanten in schlammigen und flachen Gewässern auf.