Fortpflanzung, Lebensraum und Lebensweise
Fortpflanzung:
Im Alter von zwei bis drei Jahren werden Frauennerflinge geschlechtsreif. Die Männchen weisen in der Paarungszeit einen dornigen Laichausschlag auf. Seine Dornen werden dabei bis zu einem Zentimeter lang. Sie suchen von April bis Mai strömungsberuhigte Uferzonen auf. Das Laichgebiet zeichnet sich durch starken Krautwuchs auf.
Bis zu 60.000 klebrige Eier werden vom Weibchen an die dortigen Pflanzen und Steine abgegeben. Anschließend werden diese vom Milchner besamt. Sobald die Jungfische geschlüpft sind, halten sie sich zu Beginn ihres Lebens noch bevorzugt in strömungsarmen Gebieten auf.
Lebensraum:
Sie leben ursprünglich in der Donau und ihren Nebenflüssen. Durch die starke Gewässerverbauung und dem damit reduzierten Pflanzenwachstum sowie der verminderten Strömungsgeschwindigkeit durch stauende Bereiche, hat ihr dortiges Vorkommen jedoch stark abgenommen. Aus diesem Grund ist die Fischart in ganz Deutschland ganzjährig geschützt. Eine Ausnahme hierzu bildet jedoch Bayern, wo sich die Schonzeit vom 01. März bis zum 30. Juni erstreckt.
Neben der Donau sowie deren Nebengewässern kommt die Fischart auch noch in der südlichen Schweiz und Oberitalien vor. Dort lebt sie in Gewässern mit starker Strömung und üppigem Pflanzenbewuchs.
Lebensweise:
Frauennerflinge leben bodennah und sind als besonders starke Schwimmer bekannt.
Kennzeichen und Nahrung
Kennzeichen und Besonderheiten:
Die Fischart zeichnet sich durch einen langgestreckten Körperbau aus, welcher seitlich etwas abgeflacht ist. Erwachsene Fische weisen in der vorderen Rumpfhälfte einen hochrückigen Körper auf, welcher von großen Schuppen bedeckt ist.
Der Kopf des Frauennerflings ist im Vergleich zu anderen Karpfenartigen überaus klein. Seine Mundspalte ist leicht unterständig. Eine stumpfe Kopfspitze mit nasenförmiger Verdickung runden das Erscheinungsbild ab.
Die Schuppenfärbung weist außerhalb der Laichzeit einen leicht blaugrünen Schimmer auf, welcher blass wirkt. Seine After- und Bauchflossen sind gelbbräunlich bis rötlich. Während der Laichzeit haben die Männchen einen dornigen Laichausschlag und sein Schuppenkleid wirkt je nach Lichteinfall regenbogenfarbig leuchtend.
An der Seitenlinie besitzt die Fischart zwischen 44 und 49 große Schuppen. Seine Durchschnittsgröße umfasst 25 cm bis 30 cm, wobei große Exemplare bis zu 60 cm groß werden können.
Oft wird er mit anderen Fischarten wie Rotauge und Hasel verwechselt und ist nur bei genauerer Betrachtung von diesen zu unterscheiden.
Nahrung:
Als bodennahe Fische, ernähren sie sich hauptsächlich von Bodentieren, wie Würmern, Schnecken, Krebse und Insektenlarven.
Anglerinformationen
Es gibt auf Rutilus pigus eine ganzjährige Schonzeit. Lediglich in Bayern ist das Angeln außerhalb der Schonzeit gestattet.
Köder:
Sie können Lebendköder, wie Maden und Würmer nutzen. Der bodennahe Fisch lässt sich kaum durch Kunstköder locken.
Fangmethoden und Wissenswertes:
Zum Angeln auf diese Fischart eignet sich die Methode des Grundangelns. Er wird jedoch von vielen Anglern eher als Beifang betrachtet und nur die wenigsten Angeln gezielt auf diese seltene Fischart.
Über die Genießbarkeit des Fleisches ist nichts bekannt, daher ist es empfehlenswert auf andere Speisefische auszuweichen.