Äsche  - Der fahnentragende Leitfisch

Äsche - Der fahnentragende Leitfisch

Lachsfische

Die Äsche, auch Mailing genannt, gehört zur Familie der Lachsfische und ist als Leitfisch Namensgeber für die „Äschenregion“. Die Gewässerregion zeichnet sich durch starke Strömung, steiniger bis kiesiger Untergrund, sowie einem hohen Sauerstoffgehalt aus.

Laichgebiet
Kieslaicher
Geschlechtsreife
Etwa 3 Jahre
Lebenserwartung
8-10 Jahren
Erlaubte Länge
30 - 50 cm
Gewicht
bis zu 3 kg
Schonzeit
Februar - Mai

Fortpflanzung, Lebensraum und Lebensweise

Fortpflanzung ohne Laichgrube:

Im Gegensatz zu anderen Fischarten, gräbt die Äsche keine Laichgruben. In der Laichzeit, welche von März bis April andauert, legen die geschlechtsreifen Männchen ein verstärktes territoriales Verhalten zutage. Rivalen werden in dieser Zeit aggressiv aus dem Revier verdrängt. Das Äscheweibchen nimmt Körperkontakt mit dem Wassergrund auf und presst im Durchschnitt 3000 Eier, maximal 7000 Eier, in den feinen Kiesgrund. Vergleichen lassen sich die Äscheneier in etwa mit einem Stecknadelkopf.

Das Männchen gibt seine Milch (Sperma) mit einer Art Wolke über die Eier. Die nachfolgenden Wochen bewacht der Milchner sein Revier akribisch, damit seinem Nachwuchs nicht geschadet werden kann. Nach ca. 3 bis 4 Wochen schlüpfen die Larven aus den Eiern und versammeln sich direkt in dichten Fischschwärmen.

Nach dem Schlupf ernähren sich die Jungäschen zunächst von ihrem Dottersack. Sobald dieser aufgebraucht ist, beginnen sie anderweitig Nahrung zu suchen. Bereits nach wenigen Wochen sind sie stark genug, um sich auch in starke Strömungen zu wagen.

Lebensraum:

Die Gewässerregion der Äschen zeichnet sich durch starke Strömungen aus. Ein steiniger bis kiesiger Untergrund ist für sie unabdingbar, weil ein Ablaichen ansonsten nicht möglich wäre. Das Wasser besitzt in der Äschenregion einen hohen Sauerstoffgehalt.

Auf Umweltveränderungen reagieren sie sehr empfindlich. Die Fische gelten als standorttreu und wechseln ihren Lebensraum nur, wenn es die Umweltbedingungen erfordern. In den kalten Monaten ziehen sich die Mailinge in strömungsärmere Gewässerregionen zurück und kehren mit den wärmeren Monaten wieder in ihr Ursprungshabitat zurück.

Unsere heimischen Flüsse bieten durch ihre starke Regulierung und Strukturarmut immer weniger Lebensraum für diesen imposanten Fisch. Wanderhindernisse können sie nur schwerlich passieren und sind demnach anderen Lachs- und Forellenartigen stark unterlegen.

Lebensweise:

Zu Beginn ihres Lebens sind Äschen Schwarmfische und halten sich im offenen Wasser auf. Dies ändert sich jedoch im weiteren Lebensverlauf. Erwachsene Tiere sind Einzelgänger und bevorzugen es, sich im Grundbereich aufzuhalten. Auf der Jagd halten sie sich jedoch auch an der Oberfläche auf und bevorzugen einen gleichmäßigen Strömungsverlauf.

Sie gelten als tagaktive Fische und bevorzugen eine Wassertemperatur von maximal 15°Grad.

Kennzeichen und Nahrung

Kennzeichen und Besonderheiten:

Äschen können an ihrer markanten Rückenflosse erkannt werden. Sie wird Äschenfahne genannt und fällt beim Männchen größer aus, als beim Weibchen. Der Körperbau ist lang gestreckt, wohingegen der Kopf spitz zuläuft. Eine blau-graue Färbung, welche am Bauch und den Flanken heller wird, definiert die Körperfarbe. Schwarze Sprenkel runden das Erscheinungsbild ab.

Sie gilt als besonders schnellwüchsige Art und wurde bereits mehrfach mit dem Titel „Fisch des Jahres“ gekrönt.

Nahrung:

Als aktiver Räuber ist sie immer auf der Suche nach nahrhaften Kleintieren. Würmer, Schnecken, Insekten und andere wirbellose Kleintiere gehören zu ihrem Beuteschema. Sollte einmal nicht genügend Nahrung zur Verfügung stehen, so greift die Äsche auf die eigenen Jungtiere zurück.

Nach dem Ablaichen bevorzugen sie größere Nahrungsbestandteile, während die Beute im Laufe des Jahres an Größe immer weiter abnimmt. Laichen erfordert einen hohen Kraftaufwand und der Mailing versucht durch die erhöhte Nahrungsaufnahme seine Kraftreserven wieder aufzutanken.

Anglerinformationen

Mailinge gelten als sehr schmackhafte Speisefische, da ihr Fleisch ein thymianartiges Aroma besitzt. Die höchste Fangquote wird im Herbst erzielt.

Köder:

Als sehr wirksam herausgestellt haben sich beim Äscheangeln folgende Köder:
Maden, Würmer und Mini-Wobbler.

Fangmethoden und Wissenswertes:

Zum Angeln eignet sich die Methode des Fliegenfischens. Oft wird dabei eine künstliche Nymphe mit einem Streamer verwendet. Eine weitere Möglichkeit ist das Spinnfischen, bei dem auf Mini-Wobbler oder kleinen Spinnern zurückgegriffen wird.

Beim Spinnangeln, haben sich leichte, straffe Ruten als besonders wirksam herausgestellt, weil sie eine schnelle Aktion ermöglichen. Sofern Sie mit einer Pose angeln möchten, so ist es elementar wichtig, bei der Posen-Montage die Strömung zu beachten. Beim Angeln mit Pose sind Maden und Würmer als Köder empfehlenswert.

Mailinge sind bekannt für spektakuläre Drills auf ihrer Flucht und bieten dem Angler einen wahren Augenschmaus. Je nach Bundesland gelten für das Angeln auf Mailinge unterschiedliche Schonzeiten. In den meisten Bundesländern geht die Schonzeit von Februar bis Mai. Beachten Sie auch die jeweils geltenden Mindestmaße der Fische des Bundeslandes, in dem Sie angeln möchten.