Aalangeln

Wertvolle Tipps und Techniken für erfolgreiches Aalangeln ...

Aale sind faszinierende und geheimnisvolle Fische, die zur Familie der Aalartigen (Anguillidae) gehören. In Europa ist der Europäische Aal (Anguilla anguilla) besonders weit verbreitet. Diese schlängelnden Wesen sind durch ihren langgestreckten, schlangenartigen Körper und ihre schuppenlose, schleimbedeckte Haut leicht zu erkennen. Was Aale besonders interessant macht, ist ihr außergewöhnlicher Lebenszyklus. Sie werden in der Sargassosee, einem Bereich des Atlantischen Ozeans, geboren und legen danach eine tausende Kilometer lange Reise zurück, bis sie die europäischen Binnengewässer erreichen, wo sie die meiste Zeit ihres Lebens verbringen.


Aale sind nachtaktive Räuber, die sich in Trüben von Flüssen, Seen und sogar Küstengewässern aufhalten. Sie bevorzugen Lebensräume mit vielen Versteckmöglichkeiten, wie Wurzeln, Steine und dichte Vegetation, in denen sie sich tagsüber verbergen. In der Dämmerung und Nacht gehen sie auf Nahrungssuche und ernähren sich von einem breiten Spektrum an Beutetieren, darunter kleine Fische, Krebstiere, Insektenlarven und Würmer.


Ein interessantes Phänomen bei den Aalen ist auch ihr Wanderungsverhalten, das sogenannte Katadromie. Im Laufe ihres Lebens wandern erwachsene Aale zurück in die Sargassosee, um dort zu laichen und zu sterben. Diese lange Reise ist immer noch nicht vollständig erforscht und birgt viele Geheimnisse, was zur Faszination dieser Fischart beiträgt. Für Angler sind Aale vor allem wegen ihrer sportlichen Herausforderung und ihres delikaten Fleisches von Interesse.

Grundlegende Ausrüstung und Köder für Aale

Beim Aalangeln spielt die richtige Ausrüstung eine entscheidende Rolle. Im Vergleich zu anderen Angelmethoden erfordert das Angeln auf Aale spezifische Geräte, um den besonderen Anforderungen dieser kräftigen und widerstandsfähigen Fische gerecht zu werden. Eine stabile und strapazierfähige Angelrute, vorzugsweise mit einer Länge zwischen 2,7 und 3,6 Metern, ist essentiell. Diese sollte ausreichend Kraft haben, um den starken Widerstand eines Aals zu bewältigen. Eine robuste Rolle mit einer guten Bremseinstellung ist ebenfalls unerlässlich.


Ein wichtiger Bestandteil der Ausrüstung ist die Angelschnur. Hier empfiehlt sich eine monofile oder geflochtene Schnur mit einer Tragkraft von mindestens 0,30 mm Durchmesser. Aale sind kräftige Kämpfer, und eine zu schwache Schnur könnte schnell reißen. Ein weiterer wichtiger Punkt sind die Haken. Spezielle Aalhaken mit Widerhaken haben sich bewährt, da sie den Köder sicher halten und einen festen Sitz im Maul des Fisches gewährleisten.


Bei den Ködern hat der Angler die Qual der Wahl. Zu den klassischen und effektiven Aalködern gehören Tauwürmer, kleine Fische wie Köderfische oder Rotaugen, sowie spezielle Kunstköder, die einen intensiven Duft verströmen. Auch Leberstücke, Muschelfleisch oder Fischfetzen sind erfolgreich im Einsatz. Besonders gut geeignet sind dabei stark riechende Köder, da Aale einen ausgeprägten Geruchssinn haben und darauf reagieren. Die Präsentation des Köders erfolgt meist am Grund des Gewässers, wo sich die Aale bevorzugt aufhalten.

Effektivste Angelmethoden

Die effektivste Angelmethode für Aale ist die Grundangelei, auch bekannt als Grundfischen. Diese Methode ist besonders erfolgreich, da Aale überwiegend am

Gewässergrund nach Nahrung suchen. Um die Chancen auf einen erfolgreichen Fang zu erhöhen, wird der Köder dabei direkt auf oder knapp über dem Grund präsentiert. Eine bewährte Montage ist die Festbleimontage, bei der das Blei fest auf der Hauptschnur sitzt und das Vorfach mit dem Köder frei beweglich ist. Diese Montage gewährleistet, dass der Köder optimal am Grund angeboten wird.


Ein weiterer wichtiger Aspekt der Grundangelei ist die Wahl des richtigen Standorts. Aale halten sich gerne in Bereichen mit vielen Versteckmöglichkeiten auf, wie etwa unter Wurzeln, Steinen oder in dichten Pflanzenteppichen. Uferbereiche mit bewachsenen Abschnitten sind daher besonders vielversprechend. Ein gezieltes Auswerfen der Montage in solche Bereiche erhöht die Erfolgsaussichten erheblich.


Die Bissanzeige spielt ebenfalls eine zentrale Rolle. Da Aale meist sehr vorsichtig bei der Nahrungsaufnahme sind, ist eine feine und sensible Bissanzeige notwendig. Elektronische Bissanzeiger oder spezielle Aalglocken, die an der Rutenspitze befestigt werden, sind nützlich, um selbst die feinsten Bisse zu registrieren. Geduld und Aufmerksamkeit sind entscheidend, da Aale oft nur zögerlich zubeißen und der Anschlag im richtigen Moment gesetzt werden muss.


Neben der Grundangelei kann auch das Posenfischen erfolgversprechend sein, besonders in Gewässern mit viel Kraut und Hindernissen. Hier wird der Köder knapp über dem Grund angeboten und die Pose dient als sensibler Bissanzeiger. Beide Methoden haben ihre Vorzüge und können je nach Gewässerbedingungen und persönlichen Vorlieben gewählt werden.

Beste Köder für Aale

Bei der Auswahl der besten Köder für Aale gibt es einige bewährte Klassiker, die bei Anglern besonders beliebt sind. Tauwürmer stehen an erster Stelle und sind aufgrund ihres intensiven Geruchs und ihrer Bewegungen besonders attraktiv für Aale. Diese Würmer können sowohl im Ganzen als auch in Stücken angeboten werden und sind in fast jedem Angelgeschäft erhältlich. Neben Tauwürmern sind auch Mistwürmer und Dendrobena-Würmer eine gute Wahl.


Ein weiterer effektiver Köder sind kleine Fische bzw. Köderfische. Dies können Rotaugen, kleine Barsch- oder Rotfedern sein, die entweder lebend oder als Fischfetzen präsentiert werden. Lebende Köderfische erzeugen durch ihre Bewegungen zusätzliche Reize und locken Aale an. Besonders in Gewässern, in denen Aale bereits an den Anblick von Kleinfischen gewöhnt sind, erweisen sie sich als überaus erfolgreich.


Neben diesen klassischen Naturködern können auch diverse künstliche Köder, wie Gummiwürmer oder Wobbler, zum Einsatz kommen. Diese sollten allerdings geruchsintensive Lockstoffe enthalten, um die nächtlichen Jäger anzulocken.


Auch ungewöhnlichere Köder wie Käse oder Leber haben in der Vergangenheit gute Resultate erzielt. Käse verbreitet einen kräftigen Duft, der Aale aus der Ferne anzieht, während Leber mit ihrem hohen Blutfettgehalt vor allem nächtliche Raubfische reizt. Es lohnt sich, diese Alternativen auszuprobieren, insbesondere wenn die klassischen Köder keine Bisse bringen.


Letztlich hängt die Wahl des besten Köders auch von den spezifischen Bedingungen am Angelplatz ab. Experimentieren und sich den lokalen Gegebenheiten anpassen, sind hier die Schlüssel zum Erfolg.

Beste Angelzeiten und Standorte

Die beste Zeit, um auf Aale zu angeln, ist während der Dämmerung sowie nachts. Aale sind nachtaktiv und verlassen ihre Verstecke auf der Suche nach Nahrung, sobald die Sonne untergeht. Besonders erfolgversprechend sind warme Sommernächte und die Zeit kurz nach Regenfällen, da der Sauerstoffgehalt im Wasser dann höher ist und die Aale aktiver sind.


Hinzu kommt, dass bestimmte Jahreszeiten besonders gute Fangmöglichkeiten bieten. Im späten Frühjahr und frühen Herbst sind Aale besonders hungrig und aktiv. Bei den Standorten ist es wichtig, auf die bevorzugten Verstecke der Aale zu achten: Unterspülte Ufer, heruntergefallene Äste, dichte Krautfelder oder im Bereich von Seerosen und Schilfgürteln. In Fließgewässern lohnen sich Stellen mit geringer Strömung, wie die Innenkurven von Flüssen, Altarme und Buhnen.

Technik und Tricks

Beim Aalangeln bedarf es einer speziellen Technik, um erfolgreich zu sein. Verwenden Sie am besten eine sensible Rute und eine feine Schnur, um auch die vorsichtigen Bisse der Aale wahrnehmen zu können. Ein einfacher, aber effektiver Trick ist, den Angelhaken mit einer leuchtenden Perle oder einem Stück Leuchtband zu versehen. Dies zieht die Aufmerksamkeit der nachtaktiven Aale zusätzlich auf sich.


Beim Anhieb ist Geduld gefragt. Lassen Sie dem Aal Zeit, den Köder vollständig zu schlucken, bevor Sie den Haken setzen. Ein zu frühes Ankirren kann dazu führen, dass der Aal den Köder wieder ausspuckt.


Und: Immer darauf achten, den Köder ruhig zu halten. Zu viele Bewegungen können die Aale verscheuchen. Besonders gut funktionieren Grundmontagen, bei denen der Köder nah am Grund präsentiert wird.

Fazit

Das Aalangeln ist eine spannende Herausforderung, die mit der richtigen Vorbereitung und Technik zu beeindruckenden Fängen führen kann. Schlüssel zum Erfolg sind die Kenntnis der besten Köder, die Auswahl der optimalen Angelzeiten und Standorte sowie die Anpassung der Technik an die scheuen Tiere. Mit etwas Geduld und Flexibilität, insbesondere bei der Wahl der Köder und Angelmethoden, können sowohl Anfänger als auch erfahrene Angler ihre Chancen auf einen erfolgreichen Aalfang erheblich steigern. Passen Sie sich den Gegebenheiten Ihres Gewässers an, und experimentieren Sie ruhig ein wenig – die Mühe wird sich lohnen!

Welsangeln
Die besten Techniken und Strategien für Angler ...